Ehrenamt und Vereine stärken

Veröffentlicht am 10.05.2013 in Ortsverein

SPD-Ortsverein fordert bei Kommunal-Empfang speziellen Etatposten − Regens Landrat Michael Adam Ehrengast

Eggenfelden. Erstmals veranstaltete der SPD-Ortsverein einen "kommunalpolitischen Empfang". Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Starke Vereine – starke Kommune". Hauptredner war der Landrat des Landkreises Regen, Michael Adam.

- ein Bericht des Rottaler Anzeiger vom 23.04.2013 -

"Die enge Zusammenarbeit von Kommunen und Vereinen ist für die Entwicklung von Eggenfelden von großer Bedeutung", betonte die Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Renate Hebertinger. Deshalb sei es auch von großer Wichtigkeit, dass Vereine durch die Kommune ideell und finanziell ausreichend zu unterstützen. Denn die Vereine trügen in einem hohen Maß zur Lebensqualität der Stadt bei. "Vereine schaffen Aufmerksamkeit, eröffnen Chancen. Starke Vereine machen Städte und Kommunen stark", so Hebertinger. Sie seien deshalb unverzichtbar und auch Verkörperung vielfältiger Potenziale für wichtige kommunale Themen.

"Wir brauchen daher zukünftig in Eggenfelden mehr Kreativität in der Zusammenarbeit zwischen Kommunalpolitik, Verwaltung und Vereinen", merkte die Stadträtin an. Dabei gesteht Hebertinger durchaus zu, dass die Stadt bei der Unterstützung der Vereine durchaus große Anstrengungen unternehme. Der Vereinsreferent sei ein anerkanntes Bindeglied zwischen Vereinen und Stadt. Doch die Forderungen der SPD gehen weiter: "Wir schlagen vor, dass es ab dem Jahr 2014 einen eigenen Etat in Höhe von 10 000 Euro für die Vereinsarbeit geben soll, über den der Vereinsreferent entscheiden kann", so Hebertinger. Dieser Etat solle vor allem für Fachvorträge und Fortbildungen verwendet werden, die Vereinsfunktionären angeboten werden könnten.

Wünschenswert wäre für die SPD-Stadtratsfraktion auch die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Vereine, die im Rathaus im Bereich der Jugend- und Seniorenarbeit angesiedelt sein sollte. Gewissermaßen das "Sahnehäubchen" wäre ein jährlicher Empfang für die Vertreter von Vereinen, in dessen Rahmen die Vereinsarbeit gebührend honoriert werde.

Renate Hebertinger legte auch einen Vorschlag auf den Tisch, wie sich diese Vorhaben finanzieren lassen: Eine leichte Erhöhung der Gewerbesteuer sei hier durchaus vertretbar, denn die Wirtschaft in der Stadt würde von einem regen und reichhaltigen Vereinsleben profitieren. Die SPD-Politikerin erinnerte daran, dass aus den Reihen der sozialdemokratischen Fraktion im Kreistag auch der Anstoß für die Einführung der Ehrenamtskarte gekommen sei. Jetzt sei es wichtig, möglichst viele Akzeptanzstellen zu finden, die bei Vorlage der Karte für die Ehrenamtlichen entsprechende Vergünstigungen bieten.

Regens Landrat Michael Adam konnte auf die positiven Erfahrungen verweisen, die er in seinem Landkreis mit der Ehrenamtskarte gemacht habe. Allerdings habe man von Anfang an darauf gesetzt, diese Karte wirklich attraktiv zu gestalten: "Wenn sich der Freistaat dazu herablässt, den Karteninhabern einmal den Eintritt in einen bayerisches Schloss zu verbilligen, dann ist das ein bisserl wenig", machte er klar. Eine Ehrenamtskarte, die lediglich als "Schaufensteraktion" tauge, habe er aber nicht unterstützen wollen, so der Landrat. Also habe er in seinem Landratsamt eine Stelle eingerichtet, von der aus bereits sehr viele gute Angebote akquiriert werden konnten. Auch der Handel beteilige sich mittlerweile an diesen Angeboten, denn längst sei klar, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement gerade im ländlichen Raum sei. "Heute sind wir stolz darauf, dass von den rund 20 000 Ehrenamtskarten, die in Bayern bislang ausgegeben wurden, immerhin mehr als 1500 im Landkreis Regen beantragt wurden", unterstrich Adam.

Ehrenamt nicht "missbrauchen"

In manchen Bereichen sind die Ehrenamtlichen nach Adams Überzeugung mittlerweile selbst bei der Erfüllung eigentlich öffentlicher Aufgaben unverzichtbar, so beispielsweise bei der Betreuung von Kindern bei Ganztagsangeboten an Schulen. Dies dürfe aber nicht dazu führen, das Ehrenamt zu "missbrauchen". Denn: "Dass der Landeshaushalt gut dasteht, hat die Regierung auf Kosten der Kommunen erkauft. Die müssen jetzt aber Sorge tragen, dass sie immer mehr Aufgaben erfüllen mit immer weniger Geld", kritisierte Michael Adam. Angesichts dieses Druckes sei es besonders wichtig, Menschen für ehrenamtliche Arbeit zu begeistern, "sonst wären viele Angebote nicht mehr möglich".


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