Martha Swoboda wird Ehrenmitglied der SPD

Veröffentlicht am 24.12.2015 in Ortsverein
Zur Ehrenmitgliedschaft beglückwünschten Martha Swoboda (mitte) von links nach rechts: SPD-Kreisvorsitzender Dr. Jürgen Rampmaier, stellv. Ortsvereinsvorsitzender Thomas Asböck, Ortsvereinsvorsitzender Benjamin Lettl und stellv. Ortsvereinsvorsitzende Cilly Saydl.


„Eine bessere Zukunft kommt nicht von selbst“

Eggenfelden. Martha Swoboda, geborene Höger, erhielt vom Ortsvereinsvorsitzenden der SPD Eggenfelden mit der Ernennung zum Ehrenmitglied eine ganz besondere Laudatio. Dass Swoboda für ihre 70-jährige Mitgliedschaft das goldene Parteiabzeichen und die zugehörige Urkunde erhält, war ihr hinlänglich bekannt. Mit dieser Honorierung der ganz besonderen Art hat die immer noch aktiv am parteigeschehen teilnehmende Swoboda allerdings nicht gerechnet.

Eine Ehrenmitgliedschaft ist bei den Sozialdemokraten eine ganz herausragende Auszeichnung und ist nicht an die Länge der Mitgliedschaft gebunden, sondern wird durch einen Beschluss der Vorstandschaft nur an Mitglieder verliehen, die sich in einer ganz besonderen Weise um die Sozialdemokratie des Ortsvereins verdient gemacht haben. Im Rahmen der 100-Jahr-Feier des SPD-Ortsvereins wurde der mittlerweile verstorbene Altbürgermeister Hans Kreck zum Ehrenmitglied ernannt.

Martha Swoboda ist somit aktuell das einzige Ehrenmitglied des Ortsvereins, da sie diesen zusammen mit vielen weiteren Sozialdemokraten bei der Gründungsversammlung am 13.10.1945, als dritten SPD-Ortsverein in Westdeutschland, nach dem Verbot durch die Nationalsozialisten wiedergründete. Geprägt von den Zwängen des NS-Regimes und dem Gehorsam beim Bund-Deutscher-Mädchen löste das Wort Partei und der Druck ihres Vaters Alois Höger einen Widerstand bei der damals 17-jährigen Martha Höger aus. Dass sie eine der wichtigen 15 Unterschriften leistet und der Partei eintritt war für ihren Vater weniger Wunsch, mehr Befehl. Und so kam es dazu, dass die damals gerade ausgelernte Schneiderin Martha Höger das rote Parteibuch überreicht bekam.

Dennoch kann sich Martha Swoboda noch heute mit den Grundwerten der Sozialdemokratie „Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“ identifizieren, auch wenn sie immer wieder deutlich macht, dass eine bessere Zukunft nicht von selbst kommt“. Es käme auf die Menschen in der Partei an, die diese Werte vertreten betont Swoboda stets. Die aktuelle Politik müsse viel kritischer hinterfragt werden kritisiert sie immer wieder und mahnt daher den Vorstand zu zweimonatigen Mitgliederversammlungen, um politisch diskutieren zu können.

Swoboda selbst lebte viele Jahre in München im Stadtteil Laim, arbeitete dort in einer Bank und studierte täglich die Süddeutsche Zeitung. Zudem war sie alleinerziehende Mutter und für die Münchner Sozialdemokraten aktiv. Zeitungen und Flugblätter austeilen gehörte für sie zu einer Selbstverständlichkeit und einmal kam es zu einer Kandidatur bei den Stadtratswahlen, allerdings ohne späteres Mandat. In Eggenfelden lebt Swoboda erst wieder in den letzten 15 Jahren. Swoboda erscheint zu sämtlichen Mitgliederversammlungen und Parteiveranstaltungen und bringt sich stets kritisch mit ihrem Wissen und ihren Fragen ein. Ortsvereinsvorsitzender Benjamin Lettl findet, dass sie nach wie vor eine Bereicherung für den Ortsverein ist.  „Geschliffen deutliche Worte und eine politische Überzeugung und ihr Einsatz für die Freiheit zeichnen Martha Swoboda auf eine ganz besondere Weise aus“, erläutert Benjamin Lettl.

Der für seine klaren Worte und seinen innerparteilichen Diskurs bekannte stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Thomas Asböck überreichte Martha Swoboda im Namen der Vorstandschaft einen Geschenkkorb, damit sie sich für die zahlreichen noch bevorstehen politischen Diskussionen stärken könne.

Ortsvereinsvorsitzender Benjamin Lettl überreichte der sichtlich gerührten Genossin Martha Swoboda einen Strauß mit roten Nelken. Natürlich wusste die gebildete Sozialdemokratin, die hinter diesem Blumengruß eine ganz besondere Symbolkraft steht, denn 1889 auf dem Sozialistenkongress in Paris wurde die rote Nelke zur Arbeiterblume ernannt.


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