Rücktrittswelle: Chaos in Pronolds Stimmkreis

Veröffentlicht am 12.12.2012 in Presse

So ein Heimspiel könnte eine schöne Sache sein, wenn man nicht gerade der FC Bayern München ist und dahoam die Champions-League verliert. Oder wenn man Florian Pronold heißt. Diesen Samstag wird sich die bayerische SPD in Pronolds Stimmkreis Dingolfing-Landau/Rottal-Inn zur Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl treffen (siehe Artikel rechts). Doch ausgerechnet an der Basis des Landesvorsitzenden rumort es wie selten zuvor: Im Kreisvorstand hagelt es Rücktritte, und Florian Pronold steckt mittendrin.

Auslöser für die Verwerfungen sind die Attacken des niederbayerischen SPD-Bezirksvorsitzenden Michael Adam, der Pronold als 'Ballast' für den Landtagswahlkampf bezeichnet und ihm Umgang mit 'Ja-Sagern' und Speichelleckern' vorgeworfen hatte. Zwar schlossen Pronold und Adam einen Burgfrieden, doch der stellvertretende Juso-Landeschef Thomas Asböck - Pronold in inniger Feindschaft verbunden - forderte weiter dessen Rücktritt. Asböck ist Mitglied im Kreisverband Rottal-Inn, der beschlossen hat, sich aus allen Fehden zwischen Adam/Pronold/Asböck rauszuhalten. Doch trotz dieses Beschlusses wurde die Kreisvorsitzende Renate Hebertinger von Mitgliedern ihres Vorstands nun aufgefordert, sie solle sich positionieren: für Pronold, gegen Asböck - obwohl sogar Pronold Ruhe angemahnt hatte.

Vor allem Maria Bellmann soll sich für eine Abkanzelung Asböcks eingesetzt haben, was die Sache deshalb pikant aussehen lässt, weil Bellmann die Geschäftsstelle des SPD-Unterbezirks Dingolfing-Landau/Rottal-Inn leitet, dessen Vorsitz wiederum Pronold inne hat. Und so fühlte sich mancher Genosse schnell wieder an Adams Vorhaltungen erinnert. Die Kreisvorsitzende und ihr Sprecher sind diese Woche zurückgetreten, Hebertingers Mann hat den Kreisvorstand schon vor Monaten verlassen. Dabei galt das Ehepaar als Pronolds größter Förderer, als der vor zehn Jahren einen eigenen Stimmkreis benötigte. Diesen Samstag kommt es zum Wiedersehen: Pronold als Listenführer, Hebertinger als Delegierte. Und das quasi daheim. wiw

SZ vom 08.12.2012

 
 

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