SPD bricht Lanze für das Ehrenamt

Veröffentlicht am 25.05.2017 in Ortsverein

Eggenfelden. Unter dem Motto "Vereine, Verbände und ehrenamtliches Engagement in der Kommune" standen beim kommunalpolitischen Jahresempfang des SPD-Ortsvereins im Stadtsaal wieder jene im Mittelpunkt, die für ihre Mitmenschen da sind. Ihnen galt Dank und Anerkennung. Aufbruchstimmung vom Landesparteitag aus Schweinfurt brachte die Juso-Bundesvorsitzende und frisch gewählte stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Johanna Uekermann mit nach Eggenfelden.

(c) Passauer Neue Presse / Rottaler Anzeiger, 25.05.2017

Gelöste Atmosphäre und Vorfreude also beim Sektempfang, den stellvertretende Ortsvorsitzende Cilly Saydl spendiert hatte. Ortsvorsitzender Benjamin Lettl hieß Johanna Uekermann als "Repräsentantin der neuen Bayern-SPD" willkommen, nachdem er die Vertreter der geladenen Vereine begrüßt hatte: Vorwanderin Monika Luschtinetz (Seniorenwanderer), Vorstand Richard Luschtinetz von den Briefmarkensammlern, Vorsitzende Karin Ochsenbauer-Voutselas vom Spielmanns- und Fanfarenzug, Josef Lenzbauer vom Historischen Ehrenzug des Landwehr-Bataillons, Sportwart Martin Obermeier vom Sportkegelclub, den Vorsitzenden des Heimatvereins, Hans-Peter Luibl, Hermann Leipold vom Arbeiter-Kranken-Unterstützungsverein und Reinhard Schaffer vom Ortsverband der Arbeiterwohlfahrt.

"Ehrenamtliche leisten Bemerkenswertes"

Den Vereinsvertretern sprach Lettl "in insgesamt schwierigen Zeiten" Dank für ihren Einsatz aus – glücklicherweise gebe es in Deutschland auf kommunaler Ebene noch Solidarität und ein intaktes Vereinswesen. "Es ist bemerkenswert, was hier tagtäglich Menschen im Ehrenamt zusätzlich zur Arbeit oder im Ruhestand leisten", sagte der SPD-Ortsvorsitzende. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für dieses Engagement würden deshalb fünf von der SPD-Stadtratsfraktion gestiftete Restaurantgutscheine verlost. Laut Lettl "machen starke Vereine Eggenfelden, das Rottal und Niederbayern aus".

"Ohne ehrenamtliche Arbeit vor Ort wäre unsere Gesellschaft deutlich ärmer", unterstrich SPD-Kreisvorsitzender Dr. Jürgen Rampmaier und sagte allen Engagierten "herzlichen Dank". Johanna Uekermann wünschte der Kreisvorsitzende in der Landes-SPD mehr Unterstützung als bei der Aufstellung der Landesliste zur Bundestagswahl. Es sei ein Unding, die Juso-Bundesvorsitzende so weit hinten zu platzieren, kritisierte Dr. Rampmaier. Durch den Landesparteitag erhoffe er sich "neuen Mut und neue Motivation".

Etwas Besonderes sei es für sie, hier zu sein, um ehrenamtliches Engagement zu würdigen, sagte Johanna Uekermann, die als Kreisrätin im Landkreis Straubing-Bogen auch kommunalpolitisch tätig ist. "Menschen, die für andere da sind, weil sie es einfach möchten", fänden sich in ganz unterschiedlichen Betätigungsfeldern, von denen jedes, von Sport bis Soziales, seinen Wert habe. "Das macht unsere Gesellschaft lebenswerter, bunter, menschlicher", betonte Uekermann und sagte "ganz herzlichen Dank dafür". Die meisten Bürger, die sich engagieren, seien besondere positive Menschen, die Verantwortung übernähmen. Die Politik sei verpflichtet, dafür auch spezielle Rahmenbedingungen zu schaffen.

Uekermann forderte unter anderem mehr Wertschätzung für ehrenamtliche Leistungen gerade junger Menschen, die im Arbeitsleben stehen, sowie mehr Investitionen in die der Infrastruktur im ländlichen Raum, um die Mobilität zu verbessern und Regionen wie Niederbayern lebenswert zu erhalten. Dazu ihr Appell an die Ehrenamtlichen, laut zu werden gegenüber der Politik, denn sie selbst wüssten am besten, wo der Schuh drücke.

Uekermann: Soziale Schieflagen beseitigen

Laut Uekermann herrsche in der SPD "große Aufbruchstimmung". Landes- und bundespolitisch verfolge die Partei das Ziel, die trotz guter wirtschaftlichen Zahlen bestehenden sozialen Schieflagen zu beseitigen. Als Schwerpunkte nannte sie gleiche Bildungschancen für alle, massive Investitionen in den sozialen Wohnungsbau, das Vorantreiben der Digitalisierung der Arbeitswelt zum Vorteil der Arbeitnehmer, die Förderung vom Umschulung und Weiterqualifizierung, die stärkere Besteuerung großer Vermögen zu Gunsten von Investitionen in Bildung und Infrastruktur.

Mit dem Solidaritätsappell von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, füreinander da zu sein und einzustehen, kehrte Uekermann zurück zur Wertschätzung, die ehrenamtlicher Einsatz jeder Art verdiene. Mit großem Applaus wurde die Rednerin verabschiedet, Orstvorsitzender Lettl überreichte ihr als Dankeschön einen "guten Roten".

Gerade Eggenfelden wisse, dass eine Gemeinde ohne ehrenamtlich arbeitende Menschen einpacken könne, stellte 3. Bürgermeisterin Johanna Leipold fest. Eine Stadt, die seit Jahren auf Konsolidierungskurs sei, habe allen Grund, den ehrenamtlich Tätigen dankbar zu sein. "Was Sie tun für die Menschen in der Stadt, ist unbezahlbar", betonte Leipold, ob für Kinder und Jugendliche, Schwache oder Asylbewerber, für Alte und Kranke oder im Sport, bei der Mittagsbetreuung oder beim Einkaufen, ob bei Feuerwehr, Wasserwacht oder im Schwimmbaddienst, ob in der Bücherei oder im Förderverein Stadtbibliothek, der die Stadt seit vielen Jahren bei Anschaffungen unterstütze.

Appell: Auch im Kleinen großzügig handeln

Leipold warf die die Frage auf, ob man es sich nicht oft zu einfach mache, wenn man Teile der Verantwortung Vereinen und Ehrenamtlichen überstülpe. Politiker müssten Prioritäten setzen, aber, so schmerzhaft die Konsolidierung auch sei, sie plädiere dafür, "auch in kleinen Dingen so großzügig zu handeln, wie wir es bei großen Vorhaben tun". Den Vertretern von Vereinen und Verbänden dankte die 3. Bürgermeisterin für ihren unermüdlichen Einsatz.

Die fünf Verzehrgutscheine im Wert von je 50 Euro gewannen der Heimatverein, der Spielmanns- und Fanfarenzug, die Seniorenwanderer, die Briefmarkensammler und der Arbeiter-Kranken-Unterstützungsverein.

Unter den Besuchern waren auch Landrat Heinrich Trapp (Dingolfing-Landau), der Direktor der AOK Rottal-Inn, Daniel Gansmeier, und dessen Vorgänger Erwin Reiser, Heinz Uekermann, der Vater von Johanna Uekermann und 2. Bürgermeister der Marktgemeinde Mitterfels sowie der dortige SPD-Ortsvorsitzende Marvin Kliem. - lb


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