"Verstanden, was die Menschen bewegt"

Veröffentlicht am 17.02.2010 in Ortsverein

Altbürgermeister und stv. Landrat Karl Riedler mit „Georg-von-Vollmar-Medaille“ ausgezeichnet

Von Doris Altmannsberger

Eggenfelden. Altbürgermeister Karl Riedler ist am Samstag mit der Georg-von-Vollmar-Medaille ausgezeichnet worden. Riedler ist der dritte Rottaler Genosse nach Hans Kreck und Erich Stegmann, der die höchste Auszeichnung der Bayern-SPD erhält.

Sie haben ihm seine geliebten Schaumrollen gemacht, sein Konterfei auf eine Sahnetorte gedruckt und als Festredner den Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly eingeladen. Der SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold ist gekommen und die Kreisvorstandschaft der Rottal-Inn-SPD, fast schon möchte man erwarten, es wird ein Tusch gespielt, wenn die Hauptperson des Nachmittags den Raum betritt - doch es wäre wohl zu viel des Guten.



Denn der, der ausgezeichnet wird an diesem Nachmittag, der steht eigentlich nicht gerne im Mittelpunkt, auch wenn er viele Jahre lang für die Rottaler Genossen selbst einer war: Zwölf Jahre lang führte Karl Riedler als Bürgermeister Eggenfeldens die Geschicke der Stadt, seit 1966 sitzt er für die SPD im Stadtrat, als jüngstes Mitglied zur damaligen Zeit. „Ich bin stolz darauf, dass ich bald 50 Jahre für diese Partei gekämpft hab“, gibt Karl Riedler (76) zu, doch er will die Lorbeeren nicht für sich allein behalten, er widmet sie Hans Kreck, „meinem politischen Ziehvater“. Hätte er damals nicht zum jungen Charly Riedler gesagt, „Mensch, du wärst doch einer für uns“, er wäre wohl nie auf die Idee gekommen, sich der Wahl zum Stadtrat zu stellen.

Wenn die Bayern-SPD einen Politiker mit der Georg-von-Vollmar-Medaille auszeichnet, einer Ehrung, die nur 200 Personen zuteil werden darf, dann „müssen nicht nur die Zahlen stimmen, sondern auch der Mensch“, formuliert es Landesvorsitzender Florian Pronold. Bei Charly Riedler sei dies stets der Fall gewesen, „du hast verstanden, was die Menschen hier bewegt in Eggenfelden“, so Nürnbergs Dr. Ulrich Maly in seiner Laudatio. Ein Oberbürgermeister hält die Festrede auf seinen SPD-Kollegen, es ist Karl Riedler wohl nur recht, „ich hatte mit der großen Politik nie viel am Hut, ich bin einfach ein Kommunalpolitiker“, stellt er fest. Einer, der mit dem Herzen dabei ist, der manchmal den Kopf schüttelt über die große Partei in Berlin und kluge Sätze sagt wie „Man muss nur wissen, wo seine Wurzeln sind, dann wird man immer ein Sozialdemokrat bleiben“.

Aber auch einer, der es ins 21. Jahrhundert, wie Florian Pronold mit einem Augenzwinkern bemerkt, „ohne Fax, ohne PC, ohne Handy und ohne Email“ geschafft hat. Einen Anrufbeantworter habe er zwar seit kurzem, der sei aber nie eingeschaltet, Riedlers Management-System heiße Gunda, und deshalb gibt‘s für die Ehefrau an diesem Nachmittag ebenfalls anerkennende Worte und einen Blumenstrauß vom Landesvorsitzenden. „Wer mich braucht, der erwischt mich schon, man muss sich ja nicht wichtiger machen als man ist“, winkt Karl Riedler, übrigens auch stellvertretender Landrat, lachend ab. Die bayerische SPD jedenfalls weiß, was sie an ihrem Charly Riedler hat: „Wir brauchen dich - und wir danken dir“ - mit diesen Worten überreicht ihm Florian Pronold abschließend die Georg-von-Vollmar- Medaille.

(Quelle: Rottaler Anzeiger, 16.02.2010)

 
 

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