Ehrenamt als Bindeglied der Gesellschaft

Veröffentlicht am 28.01.2015 in Veranstaltungen
Nach der Verlosung freuten sich Spender und Gewinner: von rechts Stadtrat Hans Peter Luibl, Altbürgermeister Karl Riedler, Landtagsabgeordnete Ruth Müller, Ortsvorsitzender Benjamin Lettl, die Gewinnerin der Landtagsfahrt, Elvira Lang, Fraktionsvorsitzende Renate Hebertinger, Bezirksrätin Rita Röhrl, Richard Luschtinetz, Andreas Panzram, Stadtrat Martin Roiner,Bernhard Hebertinger, Bruno Holzleitner, Anton Pistel und Karin Ochsenbauer-Voutselas.


SPD-Ortsverein lädt Vereinsvertreter zum kommunalpolitischen Jahresempfang ein – Politik muss Anreize für ehrenamtliches Engagement finden

Eggenfelden. Der kommunalpolitische Jahresempfang der SPD hat mittlerweileTradition. Eingeladen dazu sind nicht nur die Genossen aus dem Ortsverein, sondern auch die Vertreter der Eggenfeldener Vereine. „Wir wollen den Gedankenaustausch zwischen den Vereinen fördern, wir wollen aber auch als Vertreter der Kommunalpolitik wissen, wo die Vereine der Schuh drückt“, sagte SPD-Ortsvorsitzender Benjamin Lettl, der sich sehr über die vielen Vereinsvertreter freute.

Benjamin Lettl stellte in seiner Begrüßung fest, dass die Gesellschaft im ländlichen Raum ohne das Ehrenamt nicht funktionieren könne: „Das Ehrenamt ist ein wichtiges Bindeglied unserer Gesellschaft.“

SPD-Kreisvorsitzender Dr. Jürgen Rampmayer ging auf die derzeitigen Diskussionen um das Krankenhaus Pfarrkirchen ein und bedauerte in diesem Zusammenhang sehr, dass momentan vor allem die Mitarbeiter verunsichert würden. Als Leiter der Abteilung für Geriatrie verwies er auf die Bedeutung des Ehrenamtes in einer älter werdenden Gesellschaft. Gerade alte Menschen seien im ländlichen Raum darauf angewiesen, dass ihnen durch Ehrenamtliche geholfen werde, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben: „Den fehlenden öffentlichen Personennahverkehr könnte da ein Nachbar, der auch einmal bereit ist, einen Einkauf für den älteren Nachbarn zu tätigen oder ihn zu einem Arztbesuch zu bringen, zumindest zum Teil ausgleichen.“  

Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller aus Pfeffenhausen (Lkr. Landshut) machte sich in ihrem Grußwort ebenfalls stark für das Ehrenamt. Den Landkreis Rottal- Inn lobte sie, weil hier bereits die Ehrenamtskarte eingeführt wurde, was nicht überall der Fall sei. Müller plädierte dafür, die Karte in ganz Bayern einzuführen, „denn Ehrenamtliche haben überall Anerkennung verdient“.  

Müller ist selbst seit vielen Jahren im Ehrenamt tätig. „Daher weiß ich, dass Ehrenamt nicht nur mit Ehre, sondern vor allem auch mit viel Arbeit verbunden ist.“ In diesem Zusammenhang berichtete sie aus der Klausurtagung der Landtags-SPD in Irsee, bei dem das Ehrenamt großes Thema gewesen sei. Immerhin 36 Prozent aller Menschen in Bayern seien ehrenamtlich engagiert, im ländlichen Raum seien es sogar deutlich mehr als in den Ballungsräumen. Allerdings habe es in den letzten Jahren einen Wandel gegeben. „Die Menschen wollen sich stärker projektbezogen engagieren, um eine überschaubare Zeitspanne zu haben“, so Müller. Das mache es Vereinen schwerer, Mitglieder für eine Vorstandschaft zu finden. Außerdem sei es auch die von der modernen Arbeitswelt geforderte Flexibilität und Mobilität, die zu Lasten des Ehrenamts gehe.  

Die Landespolitik müsse mit entsprechenden Ansätzen gegensteuern, so die Abgeordnete: Koordinierungszentren für das Ehrenamt an den Landratsämtern und Rathäusern müssten besser unterstützt werden, vor allem bei steuerlichen und versicherungstechnischen Fragen. Das Ehrenamt müsse auch in der Wirtschaft höhere Anerkennung erfahren.  

Ehrengast Rita Röhrl, Bürgermeisterin von Teisnach im Bayerischen Wald und Bezirksrätin, plädierte ebenfalls dafür, Bürger mehr und stärker in das Gemeinwesen einzubeziehen: „Wer sich in politischen Dingen in seiner Gemeinde eingebunden fühlt, der ist auch bereit, Entscheidungen mitzutragen, auch wenn sie ihm persönlich einmal nicht ganz recht sind“, so die erfahrene Kommunalpolitikerin. Sie berichtete aus ihrer Arbeit als Bürgermeisterin und stellte dabei klar, wie wichtig für sie die Förderung des Ehrenamtes sei: „Ein Gemeinwesen wäre ohne das Ehrenamt bei weitem nicht so lebenswert. Wir können uns als Politiker nur bei allen bedanken, die sich in den Vereinen engagieren und sich in vielen Bereichen für andere Menschen einsetzen.“  

Neben einem Kuchenbüfett stand beim SPD-Empfang auch eine Verlosung von wertvollen Preisen auf dem Programm. − gk

(Quelle: Rottaler Anzeiger, 28.01.2015)


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Fotos vom Jahresempfang in der Diashow:


 
 

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