Fußangeln für Fußgänger ausmerzen

Veröffentlicht am 10.03.2010 in Verkehr

SPD-Ortsverein stellt Ergebnisse seiner Fragebogenaktion zur Verkehrssicherheit vor - Ungünstige Situation an Kreisverkehren und am Stadtplatz

Eggenfelden. Anpacken für mehr Verkehrssicherheit - so hieß ein Projekt, das Benjamin Lettl und Lars Knebler vom SPD-Ortsverein im Sommer 2009 in Angriff genommen hatten. Mit Hilfe von Fragebögen wurden die Bürger aufgefordert zu schildern, wo sie verkehrstechnisch der Schuh drückt. Von 500 verteilten Fragebögen kamen 50 zurück. „Eine Zahl, mit der wir nie gerechnet hätten“, freute sich Benjamin Lettl. In vielen Stunden Arbeit wurden die Bögen ausgewertet und das Ergebnis nun der Öffentlichkeit vorgestellt.

Eines vorweg: Die Fußgänger haben es in Eggenfelden wahrlich nicht leicht und es wäre mit oft wenig Mitteln viel zu erreichen, so das Fazit der Auswertung. Im einzelnen kristallisierten sich verschiedene Brennpunkte heraus. Die Kreisverkehre am Carcassonner Platz und in der Öttinger Straße sind für Fußgänger schwer zu passieren. Hier wären markierte Überwege vor den jeweiligen Kreiseln wünschenswert. Ebenso könne der Stadtplatz nicht gefahrlos überquert werden. Hier sollten bei der Neugestaltung auf alle Fälle Ideen einfließen, wie dies in Zukunft für die Fußgänger besser zu bewerkstelligen sei. Außerdem würden sich an geeigneten Überquerungsstellen oft hohe Randsteine finden, die vor allem für Rollstuhlfahrer oder Besitzern von Gehwagen ein Hindernis darstellten. Hierauf solle die Stadt auch einmal ihr Augenmerk richten, so der SPD-Ortsverein.

Viel zu tun gäbe es in der Pfarrkirchener Straße, die auch als Schulweg genutzt wird. Eine Markierung der Einfahrten der verschiedenen Zubringerstraßen wie Bergstraße, Feuerhausgasse, Zufahrt zum Schulgelände, Mitterweg würde hier schon eine kleine Abhilfe schaffen. Ein positives Beispiel für diese Markierung gäbe es bereits beim Supermarkt am Gerner Keller.

„Es müssen ja nicht immer Ampeln sein. Es würden schon ab und zu Zebrastreifen genügen,“ meinte Lars Knebler. Diese seien aber sehr umstritten, konterte Karl-Heinz Spitzendobler, da sie auch nicht immer das gefahrlose Überqueren einer Straße sicherten. „Vielmehr gaukeln sie das den Benutzern vor und dann kann es zu schwerwiegenden Unfällen kommen“, so Spitzendobler. Viele Bürger bemängelten außerdem, dass der Verkehrsversuch mit dem Kreisverkehr am Stadtplatz einfach zu kurz war, um hier gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen. „Wenn hier einer schreit, es sei alles Mist, wird sofort hingeworfen“, echauffierte sich ein Zuhörer. Er persönlich fand den Verkehr „fließender als mit der alten Regelung“ und hoffe immer noch, dass im Rahmen der Stadtplatzsanierung etwas Vernünftiges an dieser Stelle entsteht.
Weitere Punkte aus den Fragebögen waren die Parkplätze am Fischbrunnenplatz. Diese sollten besser markiert werden, da hier der zugeparkte Bürgersteig und das wilde Parken am „Hundling“ immer wieder für Ärgernisse sorgten.

Auf gefährliche Verkehrssituationen wurde in Altenburg beim unbeschrankten Bahnübergang hingewiesen, da die Gleise für Autofahrer schlecht einsehbar seien. Eine ähnliche Situation habe man bei der Einfahrt von der Bürgerwaldstraße in die Schönauer Straße. Ein Spiegel könnte hier Abhilfe schaffen.

In der Diskussion konnten die beiden Projektleiter noch so manche Punkte verdeutlichen. Ihnen ging es mit diesem Projekt nur darum, kritische Punkte aufzugreifen und Anregungen zu geben, um die Gefahrenstellen zu entschärfen. „Wir werden sicher nicht alles umsetzen können“, sagte Benjamin Lettl. Stadträtin Renate Hebertinger freute sich über die gelungene Aktion, da der Bürger manche Dinge einfach anders sehe und man dadurch als Stadtrat auf viel stoße, was einem so eventuell gar nicht bewusst sei.

Lars Knebler und Benjamin Lettl stellten klar, dass die Vorschläge mit einem klaren Auftrag an den Stadtrat gehen werden, um das eine oder andere umzusetzen. Man werde die weitere Entwicklung genau im Auge behalten und bei einer weiteren Veranstaltung informieren, ob etwas und was tatsächlich geschehen sei. - kht

(Quelle: Rottaler Anzeiger, 10.03.2010)



 
 

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