Mehr Sicherheit am Bahnübergang

Veröffentlicht am 16.04.2012 in Verkehr

Eggenfelden. Bei einer Fragebogen-Aktion des SPD-Ortsvereins für mehr Verkehrssicherheit hatten Bürger die ihrer Ansicht nach gefährliche Situation beim unbeschrankten Bahnübergang Gern-Altenburg bemängelt. Auf Anregung des SPD-Ortsvorsitzenden Benjamin Lettl hatte Bundestagsabgeordneter Florian Pronold (SPD) Vertreter der Südostbayernbahn und der Stadt zu einem Ortstermin eingeladen, um gemeinsam zu erörtern, wie und wann der Übergang gesichert werden könne.

Der Betriebsleiter der Südostbayernbahn, Christian Kubasch, und Projektleiter Franz Lemke informierten darüber, dass die Südostbayernbahn sehr viele Bahnübergänge hat, von denen bereits einige aufgelöst oder gesichert wurden: "Wir haben in unserem Streckennetz knapp 450 Bahnübergänge und wollen natürlich jeden einzelnen so sicher wie möglich machen", betonte Christian Kubasch. Alles auf einmal sei aber nicht machbar, betonte der Betriebsleiter, denn auch der Kostenfaktor spiele eine Rolle: "Die Kosten für die Sicherung von Bahnübergängen werden zwischen der jeweiligen Kommune, der Südostbayernbahn und dem Bund gedrittelt", erklärte Kubasch. Für einen Bahnübergang seien rund 600 000 Euro zu veranschlagen. Dabei sind es nicht die Schranken, die ins Geld gehen: "Das teuerste an den Sicherungsmaßnahmen sind die Tiefbauarbeiten zur Verkabelung der Sicherungssignale", erläuterte Franz Lemke. Die Vertreter der Bahn erklärten aber auch, dass es im Bereich des Streckennetzes noch andere gefährliche Bahnübergänge gebe, die in der Priorität weiter oben stünden: "Da, wo sich Unfälle häufen, sorge wir natürlich schnellstmöglich für Abhilfe", so Kubasch. Doch man sei auch bemüht, immer dann, wenn genügend Geld vorhanden sei, die Liste der Bahnübergänge, die man auflösen oder umbauen könne, abzuarbeiten. So werde auch der Übergang in Altenburg in Angriff genommen – doch wann das der Fall sein wird, das sei heute noch nicht zu sagen. Die Stadträte Renate Hebertinger und Martin Roiner wiesen darauf hin, dass man nicht zu lange warten dürfe mit der weiteren Absicherung des Überganges: "Das Wohngebiet Altenburg wächst, es sind viele Kinder da, die über den Bahnübergang in Richtung Schule unterwegs sind. Hier gibt es also durchaus Handlungsbedarf, man sollte die Sache nicht zu lange aufschieben." Christian Kubasch bat darum, die Kinder zur Vorsicht anzuhalten. Auch bei einer Schranke gebe es keine hundertprozentige Sicherheit, wenn sich die Verkehrsteilnehmer nicht entsprechend vorsichtig verhielten. Bürgermeister Werner Schießl betonte, dass die Stadt gemeinsam mit der Südostbayernbahn durchaus bemüht sei, weitere Bahnübergänge zu sichern: "Dazu gehört aber auch, dass der Bund sich seiner Verantwortung stellen muss. Es kann nicht sein, dass die Stadt die Zwischenfinanzierung übernehmen und dann auf das Geld vom Bund warten muss", kritisierte der Bürgermeister. MdB Florian Pronold lobte die Südostbayernbahn für die gute Zusammenarbeit mit den Kommunalpolitikern vor Ort: "Die Südostbayernbahn ist ein Leuchtturm innerhalb des Bahnkonzerns", hielt er fest. Die Südostbayernbahn sei sogar vorbildlich in ihrem Bemühen um mehr Attraktivität der Zugverbindungen und mehr Sicherheit an den Bahnübergängen. Doch es sei auch wichtig, immer wieder auf Probleme vor Ort aufmerksam zu machen und bei den Verantwortlichen darauf zu pochen, dass schnell Geld zur Verfügung gestellt werde. Am Bahnübergang Gern-Altenburg kreuzen im Stundentakt Züge der Südostbayernbahn eine Straße. Der unbeschrankte, aber mit einer Blinklichtanlage gesicherte Bahnübergang ist laut SPD für die Anwohner wegen des Hangs auf der einen Seite und der Kurve von der anderen Seite her schlecht einsehbar. "Es ist unser gemeinsames Interesse, die Bahn attraktiver und sicherer zu machen", war deshalb das Fazit der Teilnehmer. SPD-Ortsvorsitzender Benjamin Lettl zeigte sich überzeugt, dass die Dringlichkeit dieser Maßnahme bei den Vertretern der Bahn "angekommen" sei. (Quelle: Rottaler Anzeiger, 13.04.2012)

 
 

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